Was ist eine Mundschleimhautentzündung?

Die Mundschleimhaut, auch Tunica mucosa bezeichnet, besteht aus einer bindegewebigen Eigenschicht. Diese setzt sich aus einzelnen Abwehrzellen zusammen, die wiederum aus einer mehrschichtigen, meistens unverhornten, Plattenepithel überzogen ist. Im Bereich des harten Gaumens, des Zungenrückens und des Zahnfleisches kann die Mundschleimhaut jedoch auch hornhautartige Stellen aufweisen. An diesen Stellen wird sie durch das Kauen stark beansprucht.

Zu den häufigsten Mundschleimhauterkrankungen zählt die Mundschleimhautentzündung, auch Stomatitis oder im Bereich des Zahnfleisches Gingivitis genannt. Die Mundfäule, eine andere Bezeichnung für die Stomatitis, hat vielfältige Ursachen.

Ursachen der Mundfäule

Eine Reihe von verschiedenen Ursachen kann zu einer Mundschleimhautentzündung führen. Einige davon können durch den Lebenswandel oder andere Krankheitsbilder bedingt sein. Dazu zählen zum Beispiel:

  • Unregelmäßige Mundhygiene und die Folgen davon (Plaque, Karies, Zahnstein)
  • Unverträglichkeiten, Allergien
  • Rauchen und Alkoholkonsum
  • Strahlentherapien
  • Mangel an Vitaminen oder Mineralien
  • Reizungen durch falsche Zahnbürsten, Putztechniken, Speisen
  • Verletzungen, Verätzungen, Verbrennung durch z.B. Speisen
  • Psychosomatische Erkrankungen, Stress, seelische Belastungen
  • Schlechtsitzende Zahnprothesen oder Zahnspangen

Unterschiedliche Formen der Mundschleimhautentzündung

Aufgrund der Ursachen oder der betroffenen Stellen lassen sich unterschiedliche Formen der Mundfäule unterscheiden:

  • Die Stomatitis aphtosa wird ausgelöst durch Herpes-Simplex-Virus
  • Eine sehr schmerzhafte Form der Mundfäule ist die Stomatitis ulcerosa. Dabei überziehen fortschreitende, membranbedeckende Geschwüre die Mundschleimhaut.
  • Ist hauptsächlich der Mundwinkel betroffen, wird dies als Stomatitis angularis bezeichnet.
  • Eine Stomatitis catarrhalis/simplex erkennt man an einem eitrigen Verlauf.

Weitere Ursachen können eine Überempfindlichkeit auf Medikamente (Stomatitis medicamentosa) oder eine allergische Reaktion (Stomatitis allergica) sein. Zudem gibt es weitere Risikogruppen, wie zum Beispiel Personen, die an Diabetes mellitus erkrankt sind.

Ist eine Mundschleimhautentzündung ansteckend?

Mundfäule ist hochansteckend. Der Virus überträgt sich über den Speichel oder aber den direkten Kontakt mit Haut. Eine gemeinsame Benutzung von Besteck oder Trinkflaschen kann somit zu einer Ansteckung führen. Daher ist das Ansteckungsrisiko in öffentlichen Einrichtungen wie Kindergärten oder Schulen sehr hoch.

Allerdings ist der Ausbruch der Mundschleimhautentzündung nicht unbedingt die Folge einer Übertragung des Virus. Die Inkubationszeit beträgt zwischen einem Tag und 26 Tagen. Häufig kann das Virus im Körper nachgewiesen werden, ohne dass eine Mundfäule diagnostiziert wird.

Was darf man bei Mundschleimhautentzündung nicht essen?

Mit einer Mundschleimhautentzündung fallen das Essen und Schlucken häufig schwer. Weiche und cremige Nahrungsmittel oder pürierte Mahlzeiten sind daher zu empfehlen:

  • weicher Käse, Pudding
  • Gekochtes Obst und Gemüse
  • Nudelgerichte oder Püree
  • Gedünsteter Fisch, Hackfleisch

Auch kalte Speisen oder Getränke können die Mundschleimhaut beruhigen. Diese Speisen und Getränke sollten Sie bei Mundfäule hingegen nicht zu sich nehmen:

  • Säfte mit hohem Säureanteil wie die von Ananas, Zitrusfrüchten, Johannisbeeren, Rhabarber, Sauerkirschen oder Tomaten
  • Essig oder kohlesäurehaltige Getränke
  • Salz und Gewürze
  • Heißes Essen im Allgemeinen
  • Bittere Lebensmittel wie Endiviensalat, Rucola, Radicchio, Gurken, Artischocken, Kürbis, Tomaten, gerösteten Lebensmitteln, Kaffee oder Schwarztee

Zudem können bröselige Nahrungsmittel wie Brot, Kekse oder Zwieback eingeweicht werden. Neben dem Verzicht auf Alkohol und Rauchen, kann das Gurgeln mit Salbei oder Kamillentee den Heilungsprozess beschleunigen.

Zudem sollten Sie auf eine gesunde Mundhygiene achten. Eine regelmäßige Zahnprophylaxe kann dabei helfen, Veränderungen am Zahnfleisch rechtzeitig zu erkennen und ein Ausbrechen durch Gegenmaßnahmen zu verhindern.