Fluoridierung – Fluorid für die Zähne
Fluorid ist ein lebenswichtiger Bestandteil unserer Knochen und Zähne. Er ist in Nahrung, wie zum Beispiel Nüssen, tierischen Produkten, Meeresfrüchten, Gemüse oder Pilzen enthalten.
Fluorid kann über mehrere Wege in unseren Zahn gelangen. Entweder durch Nahrungsaufnahme oder durch das äußerliche Auftragen. Für letzteres kommen beispielsweise fluoridhaltige Zahnpasten zur häuslichen Anwendung oder die Fluoridierung beim Zahnarzt in Frage.
Für unsere Zähne übernimmt Fluorid als natürlicher Bestandteil eine wichtige Funktion. Er ist ein Schutzschild gegen Karies. Denn direkt am Zahn angebracht verhindert er die Bildung zahnschädigender Bakterien.
Was bedeutet Fluoridieren der Zähne?
Fluoridierung bedeutet zunächst die Zugabe von Fluoriden zu Lebensmitteln oder Kosmetika wie Zahnpasta. Der Begriff wird aber auch für das Auftragen von höher konzentrierten Präparaten auf die Zähne zum Zweck der Kariesprophylaxe gebraucht.
Bei der Prophylaxe wird dabei meist nach einer professionellen Zahnreinigung ein Fluoridlack einzeln auf die Zähne aufgetragen. Dabei werden stets die Grenzwerte einer verträglichen Konzentration beachtet. Dafür führt ein Zahnarzt zunächst eine individuelle Fluoridanamnese durch. Dabei wird die Einnahme von möglichen anderen fluoridhaltigen Präparaten abgefragt. Denn gerade bei Kindern kann es sein, dass der Kinderarzt bereits Fluorid in Form von Tabletten verschrieben hat, um so den Knochenaufbau zu unterstützen. Aber auch das Kochen mit fluoridhaltigem Salz oder mit fluoridiertem Trinkwasser sollte bei der Verabreichung von fluoridhaltigen Präparten für die Zähne beachtet werden.
Warum Fluorid?
Fluorid hält die Zahngesundheit aufrecht. Zu den positiven Effekten zählen unter anderem:
- Unterstützung bei der Remineralisation: Fluoride helfen nachweislich dabei, Kalziumphosphate schneller in Zahnschmelz einzubauen. Dadurch verkürzt sich die Zeit für die Bakterien, vorhandenen Schwachstellen für die Vermehrung zu nutzen. Das Risiko für Karies sinkt.
- Einlagerung in den Zahnschmelz: Durch die Aufnahme der Fluoride in den Zahnschmelz kann auf neue eintretende Säure reagiert werden. Eine beginnende Demineralisierung kann so schnell umgekehrt werden.
- Schutzfilm durch Gel oder Zahnpasta: Die in Zahnpasta oder Gel enthaltenen Fluoride bilden einen Schutzfilm auf den Zähnen. Dadurch kann die Säure bereits beim auftreffen auf den Zahn neutralisiert werden.
- Zerstören von Bakterien: Durch das Eindringen in Bakterien werden diese zerstört und die Vermehrung wird gestoppt. Dadurch entsteht weniger Säure, ein Abfallprodukt des Bakterien-Stoffwechsels.
Ist Fluorid schlecht für die Zähne?
Die oben aufgezählten positiven Aspekte unterstreichen die Notwendigkeit von Fluorid für die Zähne. Dennoch halten sich einige Mythen hartnäckig:
- Fluorid schadet den Zähnen: Nein, wie beschrieben sind Fluoride zahnerhaltende Elemente.
- Fluor und Fluorid ist das gleiche: Auch wenn oft verwechselt, sind hier zwei unterschiedliche Stoffe genannt. Lassen Sie sich nicht verunsichern. Fluor ist giftig. Fluorid lebensnotwendig.
- Kinder sollten auf fluoridhaltige Zahnpasta verzichten: Nein, denn auch Milchzähne brauchen Schutz vor Karies. Bei der Dosierung sollte allerdings auf andere fluoridhaltige Präparate geachtet werden.
- Gefahr der Überdosis durch Nahrung: Nein, denn durch unsere Nahrung nehmen wir nicht genügend Fluorid zu uns. Daher besteht die Gefahr bei Benutzung von fluoridhaltiger Zahnpasta oder Gelen bzw. bei Fluoridierung im Allgemeinen keine Gefahr der Überdosis.
- Unser Trinkwasser enthält genug Fluorid: Nein, denn in Deutschland gilt, dass Trinkwasser muss natürlich sein, also ohne zugesetzte Inhaltsstoffe. In Deutschland ist im Wasser auf natürliche Weise nur wenig Fluorid enthalten.
- Mit fluoridhaltiger Zahnpasta erkrankt man nie an Karies: Nein, denn hier spielen auch weitere Faktoren eine Rolle. Denn der Genuss von zucker- oder säurehaltigen Getränken, das unregelmäßige Zähneputzen oder das Meiden der regelmäßigen Zahnprophylaxe (Dentophobie) können Karies dennoch fördern.